Regionales

Energieeffiziente und smarte Gebäude

Georg Verfuß, Verfuß GmbH

Georg Verfuß, Geschäftsführer des mittelständischen Bauunternehmens Verfuß GmbH aus Hemer und mit Niederlassung in Köln, im Gespräch mit unserem Mittelstandsnetzwerk.

Herr Verfuß, der Immobilienmarkt in Deutschland boomt. Der Bauwirtschaft geht es gut. Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein?

Trotz des Wachstums steht unsere Branche vor enormen Herausforderungen. Ihr ökologischer Fußabdruck ist riesig, verbraucht sie doch etwa 40 Prozent der globalen Ressourcen. Nachhaltig zu agieren ist in der Bauwirtschaft bis dato eher die Ausnahme. Auch bei der Digitalisierung war der Bausektor bisher alles andere als ein Vorreiter. Gleichzeitig wird ihr in Zukunft noch viel mehr Effizienz abverlangt: Die Urbanisierung erfordert, dass immer mehr Bauten in immer kürzerer Zeit und mit möglichst wenig Belastung errichtet werden müssen. Dabei werden wichtige Ressourcen wie etwa Sand knapp.

Was sind die Voraussetzungen für bauliche Energieeffizienz?

Zunächst ist es einmal wichtig, beim Bauen die Faktoren zu berücksichtigen, die den Energiebedarf eines Gebäudes bestimmen. Dazu gehören z. B.: Klima und Windverhältnisse des Grundstücks, Gebäudeausrichtung, Besonnung und Verschattung, Kompaktheit der Gebäudeform, Größe der Gebäudehülle, Bauweise und Wärmedämmung aller Teile der Gebäudehülle, Details der Baukonstruktion, Nutzung des Gebäudes, Zahl der Bewohner, gewünschte Innentemperatur, Frischluftbedarf und gewünschte Luftdichtheit des Hauses. Aus Basis dieser Faktoren sowie den ästhetischen und funktionalen Anforderungen unserer Privat- und Gewerbekunden ergibt sich dann der individuelle Bauplan.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz hängen auch von den eingesetzten Energietechniken ab. Wohin geht der Trend?

Beim Neubau werden heute Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen und Speicher gerne kombiniert. Effiziente Technik und eigene Stromerzeugung begrenzen die Energiekosten eines Haushalts am wirkungsvollsten. Eine PV-Anlage liefert günstigen Strom zum Antrieb der elektrischen Wärmepumpe. Der überschüssige Solarstrom, der im Gebäude nicht zeitgleich verbraucht wird, lässt sich zur Ladung des Batteriespeichers nutzen. Hinzu kommt, dass moderne Wärmerzeuger heute allesamt internetfähig sind und über Apps gesteuert werden können. Smarte Systeme erfassen An- und Abwesenheitszeiten der Bewohner, so dass und die Betriebszeiten der Heizung daran angepasst werden können.

Was gehört noch zu einem smarten Gebäude?

Auch die Beleuchtung wird intelligent. Smartphone oder Sensoren steuern Jalousien und Kunstlicht gleichzeitig und sorgen damit für auf den aktuellen Bedarf abgestimmte Beleuchtungskonzepte, die auch bei Notfällen wie etwa einem Brand ablaufen können. LED-Technologie erlaubt zudem dank des geringen Energie- und Platzbedarfes sowie der längeren Haltbarkeit noch nie dagewesene Lichtkonzepte.

Wird auch das Bauen digitaler? Man hört schon von Baurobotern, die einfache Häuser schnell im 3D-Druck bauen können.

Das sind weitgehend Forschungs- und Testprojekte. Aber die Bauwirtschaft wird sich ändern. So hält BIM (Building Information Modeling) bereits Einzug. Diese Methode erlaubt es, die Planung, Ausführung und die Bewirtschaftung von Bauwerken jeglicher Art mithilfe von Software und Vernetzung zu optimieren. Bei BIM werden alle Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst und das Bauwerk wird auch als Computermodell visualisiert. Mit diesem Gebäudemodell können dann alle Projektbeteiligten, angefangen vom Architekten bis hin zum Facility Manager, arbeiten. Mithilfe von CAD-Systemen entstehen die technischen Bau- und Konstruktionszeichnungen, aus denen dann wiederum die erforderlichen Bauleistungen und schließlich die Kosten destilliert werden.

Wir bedanken uns für das Gespräch Herr Verfuß.

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