Betriebsschließungen

Der stille Abschied

pexels.com, Kaique Rocha

Jedes Jahr werden in Deutschland fast so viele Unternehmen liquidiert wie gegründet. Die meisten Betriebsschließungen gehen leise über die Bühne. Man bemerkt sie kaum. Nur wenn man genau hinschaut, sieht man die zunehmenden Leerstände in den Fußgängerzonen. Nach drei Jahren Multikrisen überrascht diese Entwicklung nicht.

Anstieg der Gewerbeaufgaben

Das Statistische Bundesamt weist für das Jahr 2022 insgesamt 449.700 vollständige Gewerbeaufgaben aus. Das sind 7 % mehr als im Jahr 2021, jedoch 8,8 % weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Der Rückgang gegenüber 2019 lässt sich mit den staatlichen Hilfsmaßnahmen begründen, die viele Unternehmen in der Pandemie unterstützt und gerettet haben. Doch nach dem Auslaufen der Hilfen ist davon auszugehen, dass die Betriebsschließungen in den nächsten Monaten ansteigen werden. Dafür spricht auch die zunehmend schlechte Zahlungsmoral. Sie ist ein wichtiger Frühindikator zur Krisenerkennung. Eine aktuelle Auswertung der Creditreform zeigt, dass Unternehmen aller Größenklassen immer länger auf ihre Zahlungseingänge warten.

Vielfältige Gründe

Unternehmen werden aus den unterschiedlichsten Gründen liquidiert: fehlende Unternehmensnachfolge, gescheiterter Unternehmensverkauf oder Fachkräftemangel. Am Ende ist es aber häufig die schlechte wirtschaftliche Lage. Die hohen Energiepreise verstärken diese Situation. Als letzter Ausweg bleibt da oft nur die Liquidation.

Die Habeck´sche Insolvenz, wonach Unternehmen erst einmal aufhören können zu produzieren, ist ein Lehrbeispiel dafür, dass Politiker die Menschen nicht mehr erreichen und deren Sorgen und Nöte nicht verstehen. Denn einfach mal aufhören zu produzieren bedeutet in den meisten Fällen die Insolvenz oder im besseren Fall die Liquidation eines Unternehmens, sofern der Staat nicht unterstützend eingreift.

Liquidation in Kürze

Eine Liquidation einer Gesellschaft stellt kein punktuelles Ereignis dar, sondern vollzieht sich in den drei Verfahrensschritten Einleitung, Durchführung und Löschung der Gesellschaft. Sie dauert mindestens ein ganzes Jahr. Bei der herkömmlichen Liquidation wird die Geschäftsführung zum Liquidator bestellt.

Im Mittelpunkt der Liquidation steht die Abwicklung aller Verbindlichkeiten. Dabei sind möglichst alle laufenden Geschäfte ordnungsgemäß zu beenden. Dazu gehören auch mögliche Forderungen aus dem Gesellschaftsverhältnis. Wichtig: das Geld muss ausreichen, um die Gläubiger zu befriedigen. Andernfalls muss ein Insolvenzverfahren gestellt werden, sofern die Gesellschafter kein Geld nachschießen.

Liquidation als letzter Ausweg

Nach drei Jahren Krise zeigt sich, dass die Resilienz vieler Unternehmen bröckelt. Das trifft vor allem die Unternehmen in den gebeutelten Branchen wie Einzelhandel und Baugewerbe. Eine Liquidation sollte nur der letzte Ausweg sein und nur von kleinen Unternehmen in Betracht gezogen werden, die über wenig Substanz verfügen. Entgegen der allgemeinen Auffassung verhindert eine Liquidation nicht immer eine Insolvenz. Ein Unternehmensverkauf ist für alle Beteiligten die bessere Alternative. Auch eine Verschmelzung kann Vorteile mit sich bringen.

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